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bandid oder die fahrt mit dem optimist


Bandid
oder
die Fahrt mit dem Optimist

I-II-III

COVERVERSION


im südindischen Mährental des Mährentalgrafen von Trutzblauenburg
ganz des Landes gleichfalls von Natur aus übermässig gutmütig jung und angesichts seines Spiegels unbeschrieben ein Gemütsblatt so sein albinöser Teint einfach gestrickt offenherzig und rotäugig wahrscheinlich deshalb der “Schneeweisse” hielt sich hartnäckig das Gerücht

hochnöblich gelangweilt dem Potala des Dalai Lama zur Erbauung im
Innenhof ein Jacuzzi waren die Kettensägen aus seinen Ländereien
choral und unausweichlich gross und klein heil dem blauen Arsch
gerufen zu erdulden wenn er einen fahren liess

zur Schau getragen obsessiv beschürzt geradezu verhüllt in
großmächtiger Körperkurvenquellung dessen schmalen
Seitensträngen ungemein bedrängt und nach Regeln mäßig
wohlwollend gevögelt ebenfalls zum Kotzen eklig nymphophil und
dreizehnjährig disponiert deren Tochter Susy Qu seit ihrer ersten Regelblutung gerten schlank rundum gepierct und kreidebleich der
Sohn des Produzenten wurmig seiner Tage Abziehbilder

sowas wie der thinktankchief des Hauses dessen kesse Sprüche
unbedarft Bandid einzeln ganz und gar von Jorgus Habermast für
bare Münze pflegend nahm der Handhabe des Credos auf einer
Metaebene gelautet Finanzinstrumentierung zur möglichst
vorteilhaften Anhäufung keiner Wirkung ohne Ursache in dieser
ruchlosesten aller eventuellen Welten

wie es ist so ist es muss alles klarerweise zum Besten eure Finger in eurer Nase die Nase im Geschlecht anderer Leute also blaue Ärsche und so fort das eine das andere alles eine logische Folge alles auf das beste dank seiner Einfalt jedes singuläre erst recht musste demnach jedes Wort was Jorgus Habermast allergrösst und thinktankchief von Trutzblauenburg und folglich aus seinem Kauwerk dem ganzen Weltenball unvermittelt habermastisch schloss er spie

Begehren sind sie wohl dazu von meinem Speichel rosa Nippelchen
zu Susy Qu nicht mal daran gedacht nun nachzugeben in den
Strängen dieser hinterhöflich blauen Burg dank Habermasts Gesalbe
der Geschlechtersäbel Lustrasseln bisher

hinter Wäscheleinen kybernetisch wildschnaubend im Gange an der
blonden Pedikürin ihrer Mutter und versucht Fontänen von Jacuzzis
äusserst willfährigen Mädchen

Susy Qu mit einemmal kein Auge von den Wissenschaften deren
Zeugin sie mit durchaus wachsendem Genuss und deutlich zulänglich
der Grund wie Ursachen und ihre Wirkung völlig von Sinnen fahles
Köpfchen rotgetüncht verfolgt von hungriger Begierde erfüllt gelehrig eingedenk des rotäugenden Bandid dessen vice versa sie und zum Erröten freilich mehr und knallerot sich ebenfalls bloss anglühten

mit unschuldiger Inbrunst ihr schmales Top beschlich ein wenig hoch gelüftet Schlangengift aus jungen Zitzen zog daran gepierctes Nippelfleisch Bandids blutleeres Mündchen saugt im Augenblick des Mährentalers Rundgangs angesichts der Ursache und Wirkung feilgeboten deutlich an den Kragen dieses Heißsporns hochkantig hinaus derweil und als sie wieder zur Besinnung kam war Susy Qu in tiefer Schmach regelrecht k.o. geschlagen kehrte in die ruchloseste der teuren Welten jämmerlich Bestürzung ein

***

ziellos durch das neonsieche Viertel Dschungelvorhofs Großstadt von Trutzblauenburg sardonisch gegen Himmel seiner Träume immer
wieder triefen Fäuste wölfischheulend Schicksalsklagen von
gepiercten kreidebleichen Bräuten Hauseingängen vor dem Regen
nachtverkrustet Schutz und ein wenig Schlaf des nächsten Tages
Antritt allzuzeitig ausgezehrt vor Kummer endlich diesen Stadtteil hinter sich nebst seinem Schmerz beileibe mehr sein gutes Aussehen an einer Tankstelle Travolta Johnny Cash Hunger Durst oder Liebeskummer um sogleich ohne Umschweife mittels Falafelsandwich und einer Flasche Budweiser die Karte der Bescheidenheit gezückt

absolut pleite was solls ist eine Bagatelle erst mal getrunken ein Mann deiner Statur nicht um Kleinkram kümmern schnell abwichsen schnell abzocken nicht wahr Tom Waits auf der Gehsteigkante in sein ungeschneuztes Popgesicht seinem alten Cadillac grad kräftig einen nuschelt in die Binsen sich

stets beteuert schnalzt Herr Habermast es hat Bandids verschmierten Mund auf Susy Qu und Falafel dazwischen Johnny Cash Ron Hubbard
geht hier nicht total um eine Puppe herrscht die Dianetik das E-Meter
hochgelebt auf seine Heiligkeit den Herren Bastard Hubbard H – u –
b – b – a – r – d schallt es ohrenfeigendicht aus Jonnys Stinkmund
spuckt
Bandid trinkt alles klar bist einer - Mann - von uns hast dein Glück
gemacht - auf B
bald darauf erst mal gelernt rund um die Uhr diesen Kötern hat nichts
anderes zu tun die Pisse der Hunde des Meisters als und sobald sie
ihr Wasser zu markieren wo auch immer es gibt fünf davon
abschlugen hinterherzurennen mit seiner eigenen zu löschen in der
Scientologydiktion durchaus im Sinne von erhabener Schifferei der
Hunde des Meisters dass ihre Pisse keinerlei Geruch nämlich bereits
derart rein mehr verströmte verstanden also ein Lebewesen
niedrigeren Ranges dass sie ihn nicht nur jederzeit benötigten aus
der Hand frassen deren ureigensten Trieb das Markieren also alle
zusammen das Blasenentleerungsritual vollzogen für sie zu erledigen
bis Bandid seinen stündlich zubereiteten Sellerietee geschlürft bald
schon seine fünf Schützlinge völlig für sich eingenommen einem
Almhirten gleich den lieben langen Tag mit ausgestreckten Beinen
seinen Schwelgereien durchaus entzückt hingegeben
natürlich gelangweilt und er begann stets in Begleitung seiner fünf
Freunde immer grössere Kreise um die Scientologyfarm als er wieder
einmal diesmal zielstrebiger als sonst ganz im Glauben Herr über
seine Beine und deren Entfernungsbeliebigkeit ohne zu wissen wie
um ihn geschah Fluchtabsichten und Kidnapping besonders weit
ausgeschert zur Last gelegt gefesselt und in den Scientologykerker
verfrachtet also aus seinem Schlaraffenlanddasein gerissen und einer
richterlichen Sektenobrigkeit gegenübergestellt
mit den Klitschkos in den Ring oder Melanie Trumps
Wohlfahrtspartyheini ist des Menschen Wille frei war er von Ladys
Gnaden nicht auf dope but Eau-de-Cologne-bewölkt im Dunstkreis
ihrer Duftwolke willfährig gemacht schon um Erlösung winselnd
dass man ihm den schnellen Tod gewährte wieder liess man ihm die
freie Wahl “Peacemaker” Marke Colt und nach den Vergehen des
blassen Jünglings gefragt just Ronnie Hubbard Herrscher Bewahrer
und Entdecker dianetischer Engramme des Iggy-Meters dass Bandid
kein Pharisäer ist und Milde walten liess
trotzdem sowenig ruchlos wie vorher gerade nun begann L.R. der
Meister seiner Hunde J.P. dem König der Blauäugigen die Leviten zu
lesen und vice versa

***

tatsächlich schön und gräßlich wohlgeordnet gaben Kampfmaschinen
bei den Führern der Gewissheit vordergründig nichts bald Nahrung
Krieg im Lande stahlblitzend Menschen als Attrappen klein so sassen
bumeranggleich äusserst elegant in Fluggeräten Ziel auf jeder Seite
herrscht ein war die beste aller möglich zehntausend
Menschenschurken echt Welten von zu säubern wie ein
Philosophenknie Bandid so gut es ging sucht scheppert irgendeinen
Winkel als dies nahezu und lautlos alles ging so schnell und sauber
dann das Abschlachten vergraben über Bühnen die Vernichtung
Totmaschinen derart einwandfrei dass Tag kaum funktionierte war
man in den Nachrichten Zweihundertsiebzigtausend Menschenleben
zufrieden dem Bewahren von Engrammen sowie dem Küssen fremder
Böden wieder ihren Hobbies konnten nun mit aller Inbrunst immer
zitternd noch ein Intellektueller über ganze Berge in sich erstarrter
Leiber aus seinem Loch kriecht widmet weit aufgerissen Aug und
Münder mit Bandid in durchaus Munch’schem Konograph und musste
war kein Blut floss mehr der Anschein den Ermordeten
Vereisungsinjektionen weg den allerunvermutet Augenblicken steigen
irgendwie die Szenerie pompejischen Charakter nicht südländisch
aufgeregt sondern ganz und gar polares Understatement-Ambience
verabreicht
eigens konstruiert zum Einsatz Vergewaltigungsgeschosse dessen zu
entledigen denn nicht wenige der Mädchen mit zum Teil geklafften
Genitalien in verzweifelten Versuchen stählern dildoähnlich lagen sah
Bandid in ihren Leibern steckend eiswimmernd unter
Menschenbergen
für die Allerkleinsten offenbar zur Folge einmal implotiert den Mund
gezuzelt Schnullerdummys und dass alle abgeworfen regelrecht
Gewebezellen restlos dampften Kopf des durch nichts über blieb als
Tod der mit dem blitzenden Granatenstumpf inzwischen
Milchzahnreihen unversehrter Körper
Bandid sein Philosophenknie ein Herz so schnell zur Schwäche
überwindet mögliches Terrain des Meisters der Geruch entfremdet
Hunde zu entfliehen der Blauäugigen angekommen bot sich kein
minder grauenhaftes Bild von lauter klein zu Türmen
aufgeschlichteten Grossfamilienmitgliedern im Land
der Sitte blauäugig gemäß als hätte irgendeine Macht sich folgsam in
der Reihenfolge ihrer Grösse aufeinander zu befohlen wirft abrupt
auszusaugen mittels welcher Technik gläubig ihres Lebens Hunderte
ja Tausende dahingestellt wie Slalomstangen solcher
pyramidengleichen Türme rasend weg auf seiner Flucht vor diesem
unheimlichen Anblick endlich ausserhalb des Kriegsschauplatzes
der wie er noch immer war dort genausogut erschöpft und
ausgezehrt vor Hunger fiebrige Gedanken schlang völlig manisch
obsessiv bevor er reinen Herzens Grenze religionslos Susi Qu zum
weithin reich und vornehm pries ein Königreich ein Schritt

***




 

© 2019 Toni Kleinlercher