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le fantôme afrique
1991 - work in progress
le fantome afrique, bandiagara, digital c-print, 80 x 120 cm
le fantome afrique
Digital C-prints, 80 x 120 cm, dibond backing.
Nature of Dissapearance, Marianne Boesky Gallery,
New York, 2012
Michel Leiris ist mit seinem Tagebuch einer Expedition zur Erforschung der Dogon-Kultur in Mali Anfang der 30er-Jahre des letzten Jahrhunderts Namensgeber dieses Werkes. Sechzig Jahre später bin ich dieser Expedition nachgereist, hab in der Diktion Leiris' schreibend und fotografisch Landschaften, Szenerien, vor allem aber Menschen in ihrem ganz normalen alltäglichen Tun, festgehalten. Weitere 20 Jahre später wurden die Bildfrüchte dieser afrikanischen Reise - etwa 250 Diapositive - den erodierenden Kräften für diese gesamte Zeitspanne willentlich ausgesetzt, aus der Blackbox ans Tageslicht geholt. Das Zulassen der eventuellen Zerstörung meiner fotografischen Arbeit ist Teil des Konzepts, welches eingebunden ist in die Thematik der Überschreibung von Kulturen, folglich des Verschwindens von Menschen in Landschaften, was sich im Prozess der quasi Palimpsestierung des Bildes durch einen wohlgenährten Schimmelpilz widerspiegelt.
Eine parabelhafte Entsprechung findet dieser bildgenerierende Prozess in der sukzessiven Auslöschung/Überschreibung der Dogon-Kultur, seinen Ausgang nehmend von der oben erwähnten Expedition.
installationview:
le fantome afrique, Nature of Dissapearance, Marianne Boesky Gallery,
New York, 2012
© 2019 Toni Kleinlercher